Ein Bild der Google-Suchseite mit Ergbnissen
Portrait-Foto von Thomas Schnelle

Werben mit Sternen

Bundesgerichtshof fordert mehr Transparenz

 

Online-Bewertungen sind „in“. Aber, ob sie stimmen, das steht in den Sternen. Oft jedenfalls. So betrachtet wird die Relevanz von Bewertungen in Frage gestellt. War es der Werbetreibende selbst, versucht ein Betrüger mit schlechten Bewertungen „Kohle“ zu machen, oder „rächt“ sich der enttäuschte Auszubildende an seinem Chef? Wenn es um Käufe geht, dann werden Bewertungen gegebenenfalls sogar teuer. Weil Verkäufer versuchen, durch positive, gekaufte Sterne Wettbewerbevorteile zu generieren. Doch das verletzt geltendes Recht. Genau dem will der Bundesgerichtshof nun einen Rigel vorschieben. Folgenden Text haben wir auf der Website des ZDF gefunden.
 
Der BGH fordert, dass
 
– Werbung mit Bewertungen transparent und nachvollziehbar sein muss,
– Anbieter offenlegen müssen, ob und wie sie die Echtheit von Bewertungen prüfen,
– Unternehmen gegen beleidigende oder falsche Bewertungen vorgehen können.

Kundenbewertungen spielen eine zentrale Rolle bei Kaufentscheidungen und werden von Unternehmen häufig in der Werbung verwendet, um Produkte oder Dienstleistungen attraktiver zu präsentieren. Allerdings müssen beim Einsatz von Bewertungen in der Werbung bestimmte Regeln eingehalten werden, um Transparenz und Authentizität zu gewährleisten, berichtet das ZDFheute. So darf Werbung nicht irreführend sein. Dies bedeutet, dass die angegebenen Bewertungen nachvollziehbar sein müssen. Unternehmen sollten die Anzahl der Bewertungen und deren Zeitraum klar kommunizieren, um den Durchschnittswert transparent darzustellen.

Seit 2022 sind Unternehmen verpflichtet, offenzulegen, ob und wie sie die Echtheit von Bewertungen überprüfen. Dies soll verhindern, dass gefälschte oder unfaire Bewertungen den Markt beeinflussen. Anbieter sind nicht gezwungen, gegen gefälschte Bewertungen vorzugehen, aber sie müssen darlegen, ob sie dies tun und welche Methoden sie verwenden.

Verbraucher sollten beim Lesen von Bewertungen darauf achten, wie viele Bewertungen abgegeben wurden und ob die Bewertenden authentisch wirken. Bewertungen, die durch Anreize wie Gutscheine beeinflusst sind, sind oft weniger vertrauenswürdig. Unternehmen haben das Recht, gegen beleidigende oder falsche Bewertungen vorzugehen und können rechtliche Schritte zur Beseitigung oder Unterlassung solcher Bewertungen einleiten. Dennoch ist es wichtig, dass die Bewertungen den tatsächlichen Erfahrungen entsprechen und Verbraucher im Fall ungerechtfertigter Löschungen ihr Recht auf freie Meinungsäußerung gerichtlich geltend machen können.